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Wupper und Emscher – eine Schicksalsgemeinschaft der besonderen Art

Wupper und Emscher – eine Schicksalsgemeinschaft der besonderen Art

Fehlende Kläranlagen und eine stellenweise hemmungslose Einleitung von chemisch belasteten Abwässern sorgten dafür, dass jegliches Leben im Wasser als abgestorben galt. Schlimmer noch: Ein Wohnen entlang der beiden Flussläufe war über Jahrzehnte hinweg äußerst problematisch. Häuser an der Emscher waren nur den sozialschwachen Schichten der Bevölkerung vermittelbar. In Leichlingen fiel immer wieder der Schulunterricht aus, weil der Gestank aus der nahen Wupper an heißen Tagen unerträglich wurde.
Die Erinnerung an diese unseligen Zeiten kam wieder hoch, als beim Wissenschafts-Workshop des Vereins "Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon e.V." in Osnabrück Dr. Mario Sommerhäuser von der Emscher-Genossenschaft einen Vortrag über den Umbau "seines" Ruhrgebietsflusses hielt. Für rund fünf Milliarden Euro soll die 81 Kilometer lange Emscher wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Vieles ist schon geschehen, wie Sommerhäuser in eindrucksvollen Bildern von neuen Wohngebieten, Radwegen und Grünzonen entlang des Flusses belegen konnte.
Georg Wulf, Vorstandsvorsitzender des aqualon-Vereins und Vorstand des Wupperverbands, konnte diese Anstrengungen nur begrüßen. Denn an der 116 Kilometer langen Wupper ist genau dies schon geschehen. Nach dem Bau vieler Kläranlagen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts - und auch nach einem Umdenken der Industrie im Einzugsgebiet - gilt die Wupper heute wieder als sauber. Bei einer Fischbestandserhebung in Höhe der Stadt Remscheid wurden zuletzt 27 verschiedene Fischarten gezählt - ein ungewöhnlich guter Wert für ein Fließgewässer dieser Art. Fachleute aus ganz Deutschland reisen immer wieder an die Wupper, um vom Wupperverband zu erfahren, wie die Renaturierung eines einst toten Flusses gelingen kann - und welchen immensen Gegenwert diese Anstrengungen für die Bürgerinnen und Bürger haben.

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